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Projekte Schweiz

Rechte kennen, Rechte fordern: Kinder engagieren sich an der Kinderkonferenz!

Mehr Mitbestimmung, Abstimmen ab 12, Weniger Hausaufgaben – Kinder fordern ihre Rechte an der Kinderkonferenz 2024 ein.

Am 20. November, dem internationalen Tag der Kinderrechte, startete die jährliche Nationale Kinderkonferenz. Zusammen mit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und Terre des hommes Suisse ermöglicht die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV etwa 80 Kindern zwischen 9 und 14 Jahren die Auseinandersetzung mit ihren eigenen Rechten. 

kinder sitzen am boden

In Trogen, 1000 Meter über dem Meeresspiegel und mitten im Schneegestöber, fanden sich 40 Kinder mit unterschiedlichen Migrationserfahrungen und anderen sozialen Realitäten ein, um Neues über ihre Rechte zu lernen und Forderungen an die Gesellschaft und Politik zu erarbeiten.  

zwei kinder sitzen am tisch

Mit kreativen, non-formalen Methoden wurden die Kinder zunächst für ihre Rechte sensibilisiert und haben ihre Bedürfnisse diskutiert. Besonders das Recht auf Privatsphäre wurde intensiv beleuchtet: „Sollen Eltern Zugriff auf die Handys und Chats ihrer Kinder haben?“ und „Dürfen Eltern entscheiden, welche Apps installiert werden?“ waren einige der Fragen, die sie beschäftigt haben. Am Freitag entwickelten die Kinder dann sieben Forderungen, welche sie an die Politik stellen. Dazu gehören : 

  • Mehr Mitbestimmung: Die Kinder wollen in der Schule und in der Politik mitreden und den Unterricht aktiv mitgestalten können. Ausserdem fordern sie das Stimmrecht ab 12 Jahren. 
  • Weniger Hausaufgaben: Sie möchten mehr Zeit für Freizeit und Erholung. 
  • Privatsphäre schützen: Sie verlangen Duschen in Schulen, die ihre Privatsphäre respektieren, und dass Eltern ihre Privatsphäre, insbesondere auf dem Handy, respektieren. 
  • Keine Diskriminierung: Die Einführung von verpflichtenden Anti-Mobbing- und Anti-Diskriminierungsprogrammen an Schulen ist für sie zentral. 

 

Parallel dazu haben knapp 40 Kinder aus den Kantonen Freiburg, Waadt, Genf, Wallis und Neuenburg in der Westschweiz an Projekten über Gleichstellung, Schutz, Gesundheit und Umwelt gearbeitet. Ihre Projekte zeigen, wie sie ihre Umwelt aktiv mitgestalten wollen, und stehen im Zeichen von Verantwortung und Selbstbestimmung. Alle Teilnehmenden beider Kinderkonferenzen werden gemeinsam am 19. Februar das Bundeshaus besuchen und sich mit nationalen Parlamentarier*innen austauschen. 

zwei kinder sprechen vor publikum

Die Kinder haben mit ihren klaren und mutigen Forderungen einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie die wahren Expert*innen ihres Lebens sind. In dieser Rolle arbeiten sie auch an der Erstellung des Kinder- und Jugendberichts des Netzwerks Kinderrechte Schweiz, der die Sicht der Kinder und Jugendlichen auf die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention darstellt.