Das Summer Camp «Colours of Peace» brachte 54 Jugendliche aus verschiedenen Ländern des Nahen Osten zusammen. Inmitten von Konflikten und Unsicherheit fanden sie in Trogen einen Ort der Selbstbefähigung und des Austauschs, an dem sie nicht nur über Frieden und Menschenrechte lernten, sondern auch über sich selbst und die Kraft des Miteinanders.
Im Kinderdorf Pestalozzi, inmitten der malerischen Landschaft des Appenzellerlandes, bot das Summer Camp «Colours of Peace» für junge Menschen aus dem Nahen Osten eine einzigartige Gelegenheit, sich in einer Zeit von Konflikten für den Frieden einzusetzen.
54 Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren kamen für zwei Wochen zusammen, um gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten – eine Zukunft, in der Verständnis und Dialog die Grundlage für ein friedliches Miteinander bilden.
In den zwei Workshopgruppen «Self Care, Community Care, Earth Care» und «Unity through Media» lernten die Jugendlichen viel über sich selbst, über die Menschen- und Kinderrechte, über Gemeinschaften sowie über Medien und Medienfreiheit. In kreativen Aktivitäten konnten sie ihren Gefühlen auch künstlerisch Ausdruck verleihen.

Für Stefanie war das Camp eine einmalige und wertvolle Gelegenheit. «Ich hatte viele Vorurteile über die Jugendlichen aus den anderen Ländern, aber keine stellten sich als richtig heraus», erzählt sie nachdenklich. «Ich verstehe nun wirklich, was der Ausdruck ‘Don’t judge a book by its cover’ bedeutet und stimme dem vollkommen zu.»
Vorurteile überwinden und Gemeinsamkeiten entdecken, war eine zentrale Erfahrung, die die Jugendlichen im Projekt machten. Das Camp bot ihnen einen Raum, um über ihre Unterschiede hinweg Brücken zu bauen. Francis beschreibt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, «nach Frieden und nach Lösungen zu suchen anstatt nach Problemen.» Für ihn war das Camp eine inspirierende Erfahrung, die ihm gezeigt hat, dass auch kleine Schritte in Richtung Frieden eine grosse Wirkung haben können.
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«Ich verstehe nun wirklich, was der Ausdruck ‘Don’t judge a book by its cover’ bedeutet und stimme dem vollkommen zu.»
Johanna schätzte besonders den Austausch mit den anderen Jugendlichen. «Obwohl wir alle im Nahen Osten leben, haben wir sonst kaum Kontakt mit Personen aus diesen Ländern. Es ist echt schön, Freunde aus unterschiedlichen Ländern zu gewinnen», sagt sie. Johanna hat hier nicht nur neue Freundschaften geschlossen, sondern auch gelernt, wie wichtig es ist, Menschen eine Chance zu geben und sich auf das Unbekannte einzulassen.
Durch das Camp hat sie erkannt, dass Empowerment nicht nur bedeutet, für sich selbst einzustehen, sondern auch andere zu ermutigen, ihre eigenen Potenziale zu entdecken und zu nutzen. «Ich werde mein Umfeld zu Hause motivieren, aus ihrer Komfortzone herauszugehen. Bei uns im Land halten alle stark an ihren Routinen fest. Ich glaube herauszugehen, Neues zu erleben und Risiken einzugehen, ist ein wichtiger Teil vom Leben. So lernen wir; nicht, indem wir in unserer Komfortzone bleiben», ist sie überzeugt.

Ein zentraler Aspekt des Camps war es, den Jugendlichen das Rüstzeug mitzugeben, das sie benötigen, um in ihren Heimatländern positive Veränderungen anzustossen. Stefanie fasst es treffend zusammen: «Ich habe gelernt, dass ich den Schritt gehen sollte. Wenn ich denke, meine Idee sei nicht wichtig, wird sie niemand jemals hören.» Diese Erkenntnis, dass jede Stimme zählt und jeder und jede einen Beitrag leisten kann, war eine der wichtigsten Botschaften, die die Jugendlichen mit nach Hause nahmen.
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«Ich werde mein Umfeld zu Hause motivieren, aus ihrer Komfortzone herauszugehen.
Das Summer Camp «Colours of Peace» hat gezeigt, dass trotz der Herausforderungen und Konflikte im Nahen Osten der Wunsch nach Frieden und Verständigung lebendig ist. Die Teilnehmenden kehrten inspiriert und gestärkt in ihre Heimatländer zurück. Sie wissen nun, dass sie Teil einer globalen Gemeinschaft sind, die gemeinsam für eine bessere Zukunft arbeitet. Ihre Geschichten sind ein Aufruf, die Arbeit für den Frieden fortzusetzen und nicht aufzugeben, selbst wenn die Hindernisse gross erscheinen.