In einem Land, in dem die Herausforderungen des Bildungssystems überwältigend erscheinen, ist Miriam ein inspirierendes Vorbild. Die Geschichte des neunjährigen Mädchens veranschaulicht nicht nur die individuellen Kämpfe und Träume von Schüler*innen in Mosambik, sondern auch die Wirkung unserer Bildungsprojekte, die darauf abzielen, die Qualität der Bildung auf nationaler Ebene zu verbessern.
In Mosambiks Hauptstadt Maputo sitzt Miriam Salo, neun Jahre alt, in ihrem Klassenzimmer. Sie träumt von der Zukunft und stellt sich vor, wie es wäre, eines Tages Lehrerin zu sein. Ein Traum, der durch ihre aktuelle Lehrerin inspiriert wurde, die für ihre Klasse eine sichere und angenehme Lernumgebung schafft.
Trotz Herausforderungen in ihrem Leben, wie der Trennung ihrer Eltern, hat Miriam eine unermüdliche Leidenschaft für das Lernen. Sie mag es gar nicht, den Unterricht zu verpassen, und nimmt ihre Hausaufgaben ernst. Ausserhalb des Klassenzimmers spielt sie gerne Fussball und träumt von einem eigenen Fussballplatz für ihre Schule. Ebenso wünscht sie sich einen neuen Belag auf dem Schulhof, damit sich nach dem Regen kein Wasser mehr ansammelt. Die Schulzimmer selbst sind oft kalt, mit einfachen Gittern statt Fenstern ausgestattet. Diese bieten kaum Schutz vor Wind und Regen.
Nichtsdestotrotz bleibt Miriam optimistisch und engagiert. Ihre Teilnahme an einem Lesewettbewerb, der Teil unseres Bildungsprojekts ist, ist ein Beweis für ihren Eifer. Sie erreichte den beeindruckenden dritten Platz, was ihr Selbstvertrauen weiter stärkte. Nebst dem Verbessern der Lesefähigkeiten zielt der Wettbewerb darauf ab, das Engagement der Eltern zu erhöhen, indem sie die Kinder bei der Vorbereitung unterstützen
und dann am Wettbewerb selbst präsent sind. Auch Miriams Mutter hat ihr bei den Vorbereitungen sehr geholfen. Miriam fand den Wettbewerb so inspirierend, dass sie sich sicher ist: «Wenn ich Lehrerin bin, veranstalte ich ebenfalls solche Wettbewerbe.»
Obwohl sich in Mosambik der Zugang zu Bildung stetig verbessert, kämpfen viele Kinder noch immer mit den Grundlagen von Lesen, Schreiben und Rechnen. Die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen sowie Naturkatastrophen und politische Unsicherheiten verschärfen diese Herausforderungen. Unser Bildungsprojekt zielt darauf ab, in diesem schwierigen Umfeld einen Unterschied zu machen, indem die Qualität der Bildung verbessert wird sowie Lehrkräfte fortgebildet und die Eltern in den Bildungsprozess ihrer Kinder eingebunden werden. Das Projekt ermutigt und inspiriert Kinder wie Miriam. Wir geben ihnen Werkzeuge an die Hand, um ihre Träume zu verwirklichen. Und vielleicht wird Miriam eines Tages nicht nur von einem besseren Klassenzimmer oder dem Lehrer*innenberuf träumen, sondern diese Träume auch in die Realität umsetzen.
Das Programm wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, mitunterstützt.