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Taetah
Projekte weltweit

Bildung kennt keine Grenzen

21 763 Jungen und Mädchen haben 2023 von unseren Bildungsprojekten in Laos, Myanmar und Thailand profitiert. Da die Situation in Myanmar nach wie vor angespannt ist, haben wir unsere Mittel vermehrt in Thailand eingesetzt. An der thailändisch-burmesischen Grenze leben viele Migrant*innen aus Myanmar.

Vor eineinhalb Jahren hat die 15-jährige Taetah mit ihrem Bruder die Grenze von Myanmar nach Thailand überquert. Seither leben die beiden in der thailändischen Provinz Tak, gleich an der burmesischen Grenze. Ihre Eltern sind in Myanmar geblieben. Taetah hat nur gelegentlich Kontakt zu ihnen. Wie die meisten der Schüler*innen hier im Lernzentrum Thoo Mweh Khee stammt sie aus einer Karen-Familie. Somit ist Karen auch ihre Muttersprache. In der Schule lernt sie zusätzlich Burmesisch, Thai und Englisch – und spricht somit vier Sprachen fast fliessend. Neben Englisch liegt ihr der interkulturelle Unterricht besonders am Herzen. Hier lernt sie ihre eigene Kultur besser kennen, aber auch, was diese von anderen Kulturen unterscheidet und dass jede Kultur einzigartig ist. Es ist spürbar, wie stolz Taetah auf ihre Kultur ist. Bevor sie von Myanmar hierherkam, hatte sie nie interkulturellen Unterricht. «Hier habe ich gelernt, dass unsere Kultur im Vergleich zu anderen nicht minderwertig ist. Und ich beherrsche jetzt traditionelle Tänze», erzählt sie strahlend.

Taetah im Schulunterricht

Unser Projekt, das wir gemeinsam mit der lokalen Organisation «Tak Border Child Assistance Foundation» durchführen, unterstützt den Unterricht in Kultur und Muttersprache. Wir bilden Lehrpersonen weiter und stellen für diese Fächer Lehr- und Lernmaterialien zur Verfügung. Auch in Geschlechtergleichheit und im aktiven Lernen werden die Lehrkräfte geschult. Wir zeigen ihnen auf, wie sie das Selbstlernen der Schüler*innen unterstützen und fördern können. So steigern wir die Qualität des Unterrichts und damit die Bildungschancen der Kinder hier in der Grenzregion. Durch das Projekt erreichen wir 3081 Jungen und Mädchen aus zehn verschiedenen ethnischen Minderheiten. Unser Ziel ist es, Taetah und ihren Mitschüler*innen eine bessere Zukunftsperspektive zu bieten und ihre kulturelle Identität zu stärken.

Taetah

Hier habe ich gelernt, dass unsere Kultur im Vergleich zu anderen nicht minderwertig ist. Und ich beherrsche jetzt traditionelle Tänze.

Taetah, Schülerin

Der Schulabschluss der Migrant*innen, die hier leben, wird in Thailand nicht offiziell anerkannt. Deshalb versuchen wir, den jungen Menschen durch unser Projekt Bildung, Perspektiven und Hoffnung zu bieten. Taetah träumt davon, später Erzieherin oder Lehrerin zu werden. Und sie möchte reisen, vielleicht mal in die USA. Doch ihr grösster Wunsch ist, dass sich die Situation in Myanmar verbessert und sie zu ihren Eltern zurückkehren kann.

Das Programm wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, mitunterstützt.