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Marnela Alberto
Projekte weltweit

Bildung beginnt beim Bleistift

2054 Lehrpersonen profitierten 2023 von unseren Bildungsprojekten in Ostafrika. Dadurch, dass jede Lehrkraft zahlreiche Kinder erreicht, entfalten unsere Projekte eine langfristige Wirkung und können die Bildungschancen in der Region nachhaltig verbessern.

In den Gassen von Mosambiks Hauptstadt Maputo, wo Bildung für viele ein Luxus ist, steht die Primarschule «Amílcar Cabral». Hier unterrichtet Marnela Alberto die erste Klasse. Seit einem Jahr teilt die 39-Jährige mit den Schüler*innen ihre Leidenschaft für Portugiesisch, Mathematik und Sport. Ihre Freude am Unterrichten geht über die reine Wissensvermittlung hinaus. Die tägliche Interaktion mit den Kindern, ihre ungebändigte Energie und ihre strahlenden Augen, wenn sie etwas Neues lernen, sind für Marnela unbezahlbar.

Marnela an der Wandtafel, davor ihre Klasse

Doch Marnela steht jeden Tag vor Herausforderungen: «Das Fehlen von Unterrichtsmaterialien macht das Unterrichten sehr schwierig. Einige Kinder in meiner Klasse besitzen nicht einmal einen Bleistift», erzählt sie. Hier setzen wir mit unserem Projekt an. Wir stellen Unterrichtsmaterialien bereit, damit jedes Kind die Chance hat, mit den grundlegendsten Werkzeugen wie einem Bleistift zu lernen. Zusätzlich zeigen wir den Lehrpersonen auf, wie sie einfache Mittel in den Unterricht einbinden können – zum Beispiel das Rechnen mithilfe lokaler Naturmaterialien. In weiteren Fortbildungen lernen die Lehrkräfte den kindzentrierten Ansatz näher kennen und wie sie ihn im Unterricht anwenden können. Sie werden in Kinderschutz und Geschlechtergerechtigkeit geschult, damit sie ein sicheres und inklusives Lernumfeld schaffen können, das alle Kinder gleichermassen fördert.

«Die zweite grosse Herausforderung ist die mangelnde Unterstützung durch die Eltern», erzählt Marnela weiter. Sie versucht, die Eltern ihrer Schüler*innen zu motivieren, sich in der Bildung ihrer Kinder stärker einzubringen. Immer wieder gerät sie an ihre Grenzen. Nicht nur, weil die Eltern nicht möchten, sondern weil die harten Lebensumstände sie daran hindern. Mütter und Väter in Mosambik kümmern sich in erster Linie darum, dass ihre Familie ein sicheres Zuhause und ausreichend Nahrung hat. «Alles andere ist zweitranging», sagt Marnela, «so auch Bildung.» Sie schildert, dass insbesondere jene Kinder, die schulisch bereits zurückliegen, Schwierigkeiten haben. Trotz wiederholter Versuche der Lehrerin, ein Treffen mit deren Eltern zu arrangieren, kommt es in den meisten Fällen nicht dazu. Daher ist auch die Sensibilisierung von Eltern und Gemeindemitgliedern ein wichtiger Aspekt unseres Projekts. Wir zeigen ihnen auf, wie wichtig Bildung für die Zukunft ihrer Kinder ist und wie sie die Kinder unterstützen können. Durch diese Massnahmen erleichtern wir Lehrpersonen wie Marnela den Alltag. Noch wichtiger: Wir tragen dazu bei, dass die Unterrichtsqualität steigt, wodurch sich die Lernergebnisse der Schüler*innen nachhaltig verbessern und die Schulabbruchquoten sinken.

Marnela Alberto

Das Programm wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, mitunterstützt.